🐾 Warum Medical Training für Katzen so wichtig ist
Eine Geschichte von Jamie, LEWIS und dem Vertrauen in kleinen Schritten
Vor ein paar Wochen musste mein Kater Jamie eine Zahn-OP über sich ergehen lassen. Eigentlich ein Routineeingriff – aber die Nachsorge stellte sich als komplizierter heraus als gedacht. Die Wunde wollte nicht so heilen, wie sie sollte. Und so wurde unser Zuhause kurzerhand zur Mini-Tierarztpraxis – mit mir als Pfleger, Trainer und natürlich als sein Mensch.
Dass das überhaupt machbar war, verdanken wir nur einem: Medical Training.
🙌 Vorbereitung ist alles – nicht erst, wenn’s ernst wird
Schon lange übe ich mit meinen beiden Katern – Jamie und Lewis– kleine medizinische Handlungen im Alltag. Ganz ohne Druck, ganz ohne Zwang. Einfach als Teil unseres gemeinsamen Lebens. Das hat sich jetzt ausgezahlt.
Denn Jamie lässt sich:
• ins Maul schauen
• das Zahnfleisch mit einem Q-Tip betupfen
• an Pfötchen und Ballen berühren
• sogar kleine Wunden sanft reinigen
Warum? Weil er gelernt hat, dass nichts Schlimmes passiert. Dass er mitentscheiden darf. Dass es Leckerli gibt. Und dass ich ihn ernst nehme, wenn er “Nein” sagt.
😿 Jamie’s Heilung – ein Fall für zu Hause
Nach der OP musste ich täglich Medikamente geben, sein Maul kontrollieren und die gereizte Stelle behandeln. Ich konnte sein Zahnfleisch vorsichtig berühren und mit dem Q-Tip reinigen – nicht, weil er “brav” war, sondern weil er verstanden hat, was passiert. Und weil wir das vorher in kleinen, ruhigen Trainingsschritten geübt haben.
Ohne dieses Vertrauen wäre es stressig geworden – für ihn und auch für mich.
🐱 LEWIS lernt auch durchs Zuschauen
Lewis unser eher gemütlicher Mitbewohner, beobachtet alles. Auch er bekommt regelmäßiges Medical Training – und er sieht, dass Jamie sich nicht fürchten muss. Dass es Leckerlis gibt, und dass Nähe keine Gefahr bedeutet. Das ist Vorbildlernen vom Feinsten – und vielleicht der Anfang einer neuen Trainingsrunde.
💡 Was ist Medical Training genau?
Medical Training ist nichts anderes als Kooperationsverhalten:
• die Katze lernt, freiwillig bei Pflegemaßnahmen mitzumachen
• stressfrei, kleinschrittig, belohnungsbasiert
• alltagstauglich – für Tierarztbesuche, Medikamentengabe, Pflege, Zahnhygiene oder Krallenkontrolle
Es geht nicht darum, die Katze “gefügig” zu machen – sondern ihr die Wahl zu lassen. Genau das schafft Vertrauen.
🧠 Kleine Übung – große Wirkung
Medical Training hilft nicht nur im Notfall. Es stärkt die Bindung, schafft Sicherheit und kann sogar Leben retten – zum Beispiel bei plötzlichen Verletzungen, Zahnproblemen oder wenn regelmäßig Medikamente nötig sind.
❤️ Fazit: Vertraue deinem Tier – und bereite es vor
Jamie ist noch nicht ganz durch mit seiner Heilung – aber er lässt es zu, dass ich ihn unterstütze. Und das macht alles leichter. Für ihn. Für mich. Für uns.
Und Lewis? Der wartet schon auf seine nächste Clicker-Einheit.